Heavy Rain in Bandung

Im Gegensatz zu Sumatra ist es auf Java um einiges leichter, auch größere Distanzen bequem zurückzulegen, und zwar mit unserem Lieblingsfortbewegungsmittel, dem Zug. Das Schienennetz verbindet alle größeren Städte miteinander. Zum Glück auch Jakarta mit unserem nächsten Stopp: Bandung. Die ca. drei Stunden im Zug vergehen wie im Flug. Sobald man Jakarta hinter sich gelassen hat fährt man vorbei an unzähligen Reisfeldern und durch unberührte Natur hinauf auf das Hochplateau, auf dem sich Bandung befindet …

Leider hatten wir dieses mal wettertechnisch kein Glück und es hat die ersten paar Tage fast nur geregnet. Ein Ausflug zum Tangkuban Perahu Vulkan etwas nördlich der Stadt fiel sprichwörtlich „ins Wasser“ … keine zwei Minuten nachdem wir am Krater des Vulkans ankommen schüttet es wie aus Eimern. Wir kauern uns unter den Sonnenschirm eines Streetfoodstandes und harren aus, bis der Regen schwächer wird. Eine kurze Regenpause nützen wir, um doch noch ein paar Fotos des beeindruckenden aktiven Vulkans zu machen. Danach stand noch ein Besuch der nahegelegenen heißen Quellen auf dem Programm und auch dort wurde der anfänglich leichte Regen bald zu sintflutartigen Niederschlägen … zumindest war das Wasser angenehm warm 😀

Diese Wetterkapriolen schlugen uns etwas aufs Gemüt und verdarb uns die Lust längere und weiter entfernte Ausflüge zu unternehmen. Stattdessen erkundeten wir die Stadt. Und wie könnte man das besser machen als mit einer Sightseeing Bus Tour … erinnert an den Wildschönauer Bummelzug 😉

In Bandung war es dann auch an der Zeit, uns von Alex zu verabschieden: Vielen Dank für den Besuch und die tolle gemeinsame Zeit in Indonesien! Unseren Letzen gemeinsamen Abend verbrachten wir in unserer „Stammkneipe“ in der Jalan Braga, der „Why not Bar“ (der Name ist Programm 😉 ) und gönnten uns das ein oder andere Abschieds-Bintang …

Direkt nach dem Abschied machten wir zwei uns auf, um eine wichtige organisatorische Sache zu regeln: wir mussten wir unser Visum verlängern …

[Unsere Visa-Extension Odysee:

Wir wussten, dass es mitunter etwas schwierig und langwierig sein kann, wenn man in Indonesien sein Visum verlängern lassen will. Wir sind also mit einem gewissen Mindset an die Sache herangegangen, aber so wie das ganze dann abgelaufen ist, damit hätten wir wirklich nicht gerechnet 😀 Insgesamt mussten wir innerhalb einer Woche drei mal zum Immigration Office fahren. Wir fühlten uns ein bisschen wie Asterix der beim Versuch, an den Passierschein A38 zu kommen, fast wahnsinnig wird 🙂 Und obwohl Roman seine beste (kurze, eine lange hat er einfach nicht) Hose angezogen hatte, musste er die ganze Odysee trotzdem im geliehenen Rock (Sarong) durchlaufen.

Man muss zig endlos lange Formulare (die mehr als eigenartig ins Englische übersetzt wurden) und sogar das Deckblatt des eigenen Akts ausfüllen, um den Antrag zu stellen. Nach einigen Rücksprachen mit dem Zuständigen haben wir Step 1 gemeistert und waren schon ein wenig stolz auf uns. Dann wird man für Kopien von Pass und Ausdrucke der Buchungsbestätigung unseres Abreisefluges zu einem Copy-Shop außerhalb des Bürogebäudes geschickt. Der Shop kann aber NUR kopieren (ist ja auch ein Copy-Shop 😉 ) und keine E-Mail ausdrucken … also weiter zum „Print“-Shop 😀 Als wir dann endlich alles beisammen hatten mussten wir „nur“ noch bezahlen. Aber das geht natürlich nicht vor Ort, das muss man im Post Office machen (eh logisch 😀 ) … also mit der Rechnung zur Post, bezahlen und dann mit der Bestätigung wieder zurück. Nun aber wirklich geschafft … naja zumindest Tag 1/3. In zwei Tagen müssen wir wieder kommen, um unsere biometrischen Daten aufzunehmen.

Zwei Tage später, wieder mit dem Taxi zum Immigration Office, kurz warten, Fingerabdrücke abgeben, einmal in eine Kamera lächeln und digital Unterschreiben … nach zehn Minuten wars vorbei. Ist uns immer noch schleierhaft, warum man das nicht schon an Tag 1 machen kann. Aber wir hinterfragen schon lange nicht mehr. Wir sollen in zwei Tagen wieder, kommen um den Pass abzuholen.

Zwei Tage später, wieder mit dem Taxi zum Immigration Office. Es war nichts los, uns wurde trotzdem gesagt wir müssen warten. Nach 20 Minuten bekommen wir dann endlich unsere Pässe … wir sagen Danke und wollen gehen – aber zu früh gefreut! Der Immigration Officer erklärt uns, dass wir noch einmal zum Copy-Shop müssen, um die Seite mit der Visaverlängerung in unserm Pass zu kopieren und diese anschließend wieder bei ihm abgeben müssen … kurz überlegen wir was wohl passiert wenn wir die Kopien einfach nicht bringen? Unsere Pässe hatten wir ja schon. Oder ob der Kerl nur einen Scherz macht, weil er doch versteht, wie Absurd dieses ganze Unterfangen ist? Aber brav wie wir nun mal sind watscheln wir nochmal zum Copyshop und zurück … und damit wars dann auch erledigt: So „schnell“ bekommt man eine Visaverlängerung in Indonesien 😀

Während wir auf unsere Visumsverlängerung warten unternehmen wir nicht allzu viel. Wir müssen Arbeiten und versuchen beim Blog etwas aufzuholen 😉 An den Abenden erkunden wir verschiedene Night Markets wie z.B. den Paskal Food Market und den Sudirman Street Day and Night Market … ja, es dreht sich wieder mal viel ums Essen in dieser Stadt 🥘😋🍜

21.10.2022 – 29.10.2022

2 Gedanken zu „Heavy Rain in Bandung“

  1. Liebe Eva, lieber Roman … verrückt, euch hier im kalten Tirol in echt zu sehen und dann diese Bilder aus den wärmeren Gefilden zu genießen. Euch a feine Zeit und auf, auf in neue Abenteuer! Hugs

  2. Visummarathon war ein volles Beschäftigungsprogrammm….na gott sei Dank hattet ihr Zeit.Wobei unsere Bürokratie manchmal durchaus auch gewisse Ähnlichkeiten erkennen lässt.
    Wünsche euch frohe Weihnachten in der Heimat, genießt den- leider zu milden -Winter daheim und startet dann wieder gut ins neue (Reise-)Jahr. Freu mich schon auf eure nächsten Ziel und Berichte.

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