Das große Kuba Fazit

  • Die Menschen sind sehr aufgeschlossen, freundlich, extrovertiert, haben absolut keine Berührungsängste (was nicht immer nur erfreulich ist), singen, lachen, trinken und tanzen. Es ist richtig erfrischend.
  • Alle Klischees, die vorab in unseren Köpfen existiert haben, wurden definitiv erfüllt: bunte Häuser, alte Karren, Havana Club, Musik, Traumstrände, Cowboys auf Pferden, Ochsenkarren und Kutschen, Zigarren und Tabak…
  • Wer oder was ist ein Kubaner? Eine interessante Frage. Historisch gesehen ist es so, dass es eigentlich gar keine „echten“ bzw. „nativen“ Kubaner mehr gibt. Die kubanische Bevölkerung ist ein bunter Mix aus Europäern (hauptsächlich Spanier) und Westafrikanern. Den klassischen „Kubaner“ gibt es (auch optisch) nicht und so bereisen wir auf dieser Reise das erste Mal ein Land, wo man einen Touristen nicht von einem Einheimischen unterscheiden kann. Naja, zumindest bis zum zweiten Satz. Dann merkt man, dass wir dringend an unserem Spanisch arbeiten müssen 😉
  • Die Natur ist wunderschön und doch ganz anders, als alles was wir bisher kennen. Karibik halt, das heißt hauptsächlich Palmen und Kakteen (und ähnliche Gewächse), Hügel und Berge, und natürlich atemberaubende weiße Sandstrände und türkises kristallklares Wasser.
  • Kuba hat eine unglaublich interessante Geschichte. Beginnend bei der Kolonialisierung bis hin zur Revolution die in Kuba omnipräsent ist. Che, Fidel, José und Konsorten findet man an jeder zweiten Hauswand, die Nationalhelden werden von Jung und Alt verehrt und in den Himmel gelobt.
  • Der Kommunismus. Man spürt ihn immer und überall, wir konnten uns das nicht vorstellen, bis wir es erlebt haben. Es wirkt sich auf die Kultur, die Gesellschaft und auch auf uns aus 🙂 Einkaufen gehen, Essen gehen, Zugang zu Internet … alles nicht so einfach …
  • Internet … unfassbar wie rückständig dieses entwickelte Land in dieser Hinsicht ist. Nachdem man eine „Rubbelkarte“ – kann man sich wie eine Telefonwertkarte der guten alten Zeiten vorstellen – erstanden hat (ewiges Anstehen inklusive), kann man mit dieser an bestimmten öffentlichen Plätzen für eine Stunde das öffentliche WiFi nutzen. Zu Hause hat so gut wie niemand Internet (wenn, dann illegal und auch nur mit Rubbelkarte zugänglich)
  • Es gibt zwei Währungen! Eine für Locals (CUP) und eine für Touristen (CUC)
  • Alle Hotels sind staatlich. Wir übernachten ausschließlich in „Casa particulares“, privaten Häusern mit Gästezimmern. Man bekommt viel vom kubanischen Leben mit, wird immer herzlich empfangen und bewirtet und obendrauf ist das Preis-Leistungs-Verhältnis der Hammer.
  • Oft zahlt man fürs Abendessen für eine Person mehr, als fürs Doppelzimmer pro Nacht. Essen ist generell sehr teuer, warum wir auch immer in den Casas frühstücken.
  • Gegessen wird viel Schweinefleisch, Schinken und Käse. Kuba ist kulinarisch gesehen eine kleinere Katastrophe, als befürchtet, aber kulinarische Highlights gab’s auch nicht wirklich.
  • Havanna, Vinales und Trinidad bilden das „Touristendreieck“ des Landes. Außerhalb dieser vielbesuchten Route ist die touristische Infrastruktur oft noch nicht so weit entwickelt.
  • Unser Lieblings-Transportmittel, den Zug, gibt es auf Kuba quasi nicht … sie sind immer wieder beim Ausbauen und renovieren, aber für den Personenverkehr … niemand weiß so genau Bescheid … „sporadisch“ ist das Wort, dass wir immer wieder zu hören bekommen … somit ist Kuba das erste Land, auf dieser Reise, in dem wir nicht Zug gefahren sind! Dafür ist JEDES Auto ein Taxi, und man kann auch ruhigen Gewissens jedes aufhalten und sich überall hinbringen lassen.
  • Daran sieht man auch, dass Kuba sehr sicher ist. Wir hören immer wieder: „The only country in the wolrd without drugs and weapons“ … ja, genau 😉
  • Die Kubaner selbst reisen nicht. Weder ins Ausland (viel zu teuer und bürokratisch aufwändig bis unmöglich) noch im eigenen Land (auch relativ teuer). Kein Kubaner, den wir getroffen haben, war schon in der nächstgrößeren Stadt, auch wenn diese nur zwei Busstunden entfernt liegt.
  • Kuba stand eigentlich nicht auf unserer Must-See-Liste und wurde ehrlich gesagt nur aufgrund des unschlagbar günstigen Flugs ausgewählt. ABER im Nachhinein gesehen sind wir wirklich froh über diese Fügung, denn Kuba ist ein schönes und unglaublich interessantes Land! Sicher optimal für einen 2-3 Wochen Pärchen-Jahresurlaub (für unsere Art zu Reisen ziehen wir andere Länder vor 😉 ).

 

Zahlen und Fakten

  • Aufenthaltsdauer: 23 Tage
  • Stopps: 6
  • Zurückgelegte km: 1416; davon 141 im Oldtimer-Taxi, 857 im Bus und 418 im Colectivo (Sammeltaxi)

 

Kostenaufteilung

 

Unter „Sonstiges“ fallen vor allem Einkäufe, Transport (Kurzstrecke), Wechselgebühren und Internet.

  • Bier: ca. 1 CUC (= 1 US$) – 3 CUC für’s Kleine
  • Rum: Flasche Havana Club (weiß, 0,7l) ca. 3,5 CUC
  • Essen: Frühstück 4-5 CUC p.P. in der Unterkunft; Mahlzeit im Restaurant 4 CUC – 15 CUC, wir haben im Schnitt vermutlich 7 CUC p.P. bezahlt, Streetfood (meist Pizza oder Sandwich) 1 CUC – 3 CUC
  • Unterkunft: ca. 11€/Nacht für 2 Personen
  • Kosten Visum: keine, unsere „Touristcard“ war in unserem Flug inbegriffen. Ansonsten ca. 25 US$ p.P.
  • Budget eingehalten: leider nein. Uns war bereits im Vorhinein klar, dass das in Kuba wohl kaum möglich sein wird …

21.05.2019 – 13.06.2019

2 Gedanken zu „Das große Kuba Fazit“

    1. Hola! Ja, wir können es auch definitiv empfehlen. Allerdings ist es wichtig sich vorab ein wenig auf das Land, die Route und die Sehenswürdigkeiten vorzubereiten …
      Spanisch ist sicher auch hilfreich, aber da hast du uns ja einiges voraus!
      Hasta luego 😘

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