Über Rollmöpse in Hanoi und Frühlingsrollen in Halong

Wir fragen uns, warum wir einen Flug um 07:40 Uhr nach Hanoi gebucht haben. Wirklich fragwürdige Uhrzeit, um in einen Reisetag zu starten. Außerdem sind wir alle sehr gespannt, ob wir überhaupt einreisen dürfen. Daniela und Robin haben vorab ein e-Visa beantragt (für Österreicher leider nicht möglich) und wir haben uns online ein Einladungsschreiben gekauft um, dann ein „Visa on Arrival“ am Flughafen zu bekommen (halboffizielle Methode). Long Story Short: Sind jetzt alle in Vietnam, aber manchmal ist der offizielle Weg nicht unbedingt der Beste bzw. Schnellste 😉

Wir starten gleich rein ins Akklimatisieren. Neues Land, eigenwillige ATMs, neue Währung, neues Essen und auch neues Bier … und das alles wird natürlich erstmal getestet. Wir trinken Egg Coffee (Cà Phê Trúng, ja, tatsächlich Kaffee mit rohem Ei), essen Pho Bo (Nudelsuppe mit Rind), und trinken Bia Hoi (täglich frisch gebrautes Lager Bier, das auch nur wenige Tage haltbar ist) auf winzigen Hockern.

Am Reisetag organisieren wir uns auch noch eine Bootstour in die Halong Bucht (was sich als schwerer herausstellt als gedacht – die Auswahl ist einfach zu groß …), planen unsere Weiterreise und nutzen die halbe Stunde Freibier, die es täglich ab 18:00 Uhr in der Unterkunft gibt. Dann flüchten wir vom Bier-Pong Halloween Trubel im Hostel in das verrückte Nachleben Hanois, mit seinen überfüllten, bunt beleuchteten, mit Halloween Deko überladenen Straßen, bis wir bald todmüde in unserem 4er Schlafsaal einschlafen.

Am nächsten Tag erkunden wir die Altstadt. Hanoi ist laut und geschäftig. Man hat das Gefühl, ständig im Weg zu stehen. Der Verkehr ist komplett verrückt. Um die Straße zu überqueren bilden wir immer ein kleines, möglichst dichtes Menschenknäuel, schließen die Augen und gehen im Gleichschritt bei möglichst gleichbleibendem Tempo, die tausenden Mopeds nicht beachtend über die Straße. Wir nennen diese Formation „Rollmops“.

Hanoi ist das blühende Leben. Die Straßen sind voll mit Verkaufsständen, Menschengewusel, Märkten, exotischem Essen, unbekannten Gerüchen. Alles ist bunt und sehr vielseitig, alt trifft neu, kulturell architektonisch und im täglichen Leben. Die Altstadt ist wunderschön.

Am nächsten Tag heißt es auch schon wieder um 7:00 Uhr Tagwache! Unser Ausflug in die Halong Bucht mit Übernachtung am Boot steht an. Der Pick-Up kommt knapp 30 Minuten zu spät und wir fragen uns schon, ob das noch was wird – aber dann hat (wie überall in SO-Asien) wieder alles einwandfrei geklappt. Wir haben die zwei Tage am Boot mit Relaxen am Sonnendeck, einem Höhlenbesuch, Kajakfahren, einem „Kochkurs“ („Fresh Springrolls“), sehr gutem Essen und dem Austausch von Reiseerfahrungen mit unseren Mitreisenden genutzt. WIRKLICH EIN FANTASTISCHER AUSFLUG! Man muss aber sagen, dass das ganze leider schon sehr touristisch ist – hunderte Boote wuseln in dem kleinen Hafen umher und steuern dann mehr oder weniger alle die gleichen Attraktionen an (wir hatten irgendwie Glück und konnten doch einige Zeit die Ruhe und Einsamkeit genießen). Der Massentourismus ist wahrscheinlich auch der Grund (neben den Quallen), warum das Wasser in der Bucht mittlerweile nicht mehr zum reinspringen verlockt – es ist leider einfach zu dreckig!

Zurück an Land ging es wieder nach Hanoi und nach einem kurzen Zwischenstopp weiter nach Ninh Binh …

31.10.2018 – 03.11.2018

6 Gedanken zu „Über Rollmöpse in Hanoi und Frühlingsrollen in Halong“

  1. Das schaut ja wunderschön aus. Eines meiner Lieblingsreiseziele und besonders gern erinnere ich mich an diese minikleinen Stühle bei den Garküchen;)
    Geniesst das Flair und Land und Leute und: Ihr lasst euch eh nix abgehen 🙂

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