Baikal „Sea“

Wie die meisten von euch wissen, haben wir uns besonders auf den Baikalsee gefreut. In der wunderschönen Stadt Irkutsk haben wir, am Weg zum See, eine Nacht verbracht und uns die Highlights der Stadt angesehen. Das Flair war toll, schon etwas asiatischer als alles was wir bisher gesehen haben. Leider hat’s uns ziemlich eingeregnet und wir mussten einige Stunden in einem Irish-Pub verharren. Zu blöd 😉 Der Kellner hat uns einen, dem Wetter entsprechenden Shot, mit dem Namen „Hurricane“ spendiert.

Am nächsten Tag wars dann endlich soweit und wir sind mit dem Local-Bus ca. eine Stunde in das kleine Örtchen Listwjanka gefahren. Als plötzlich der See vor uns aufgetaucht ist wussten wir sofort: das wird uns gefallen 🙂 Nachdem wir unsere schnuckelige Unterkunft bezogen haben (das Zimmer war winzigst aber es war uns ganz egal 😉 ) sind wir sofort wieder raus und am „Strand“ entlang Richtung „Zentrum“ spaziert. Es ist unglaublich, man hat wirklich das Gefühl, man steht am Meer. Es ist wunderschön. Wir sind glücklich.

Wir haben von Listwjanka aus drei Wanderungen gemacht. Nummer 1 war ein Viewpoint, von dem aus man eine tolle Sicht auf Port Baikal hat. Dorthin ging’s bei Wanderung Nummer 2, erst mit der Fähre in den kleinen und inzwischen unbedeutenden Ort Port Baikal, der früher ein wichtiger Punkt auf der Strecke der Transibirischen Eisenbahn war, weil von dort aus die Züge auf Fähren verladen und über den See geschifft wurden. Heute führt die Zugstrecke um den See herum und es fahren nur noch Touri-Züge die alte Strecke direkt am See entlang (ca. 3x/Woche). Deshalb kann man wunderbar den Bahngleisen entlang wandern, was wir auch gemacht haben. Nummer 3 war für Eva dann schon eine kleine (bis mittelgroße) Herausforderung. Es ging den Great Baikal Trail (Track Nr. 2) entlang, durch einen wunderschönen Wald nach Bolshiye Koty. Hätte sich Eva nicht eingebildet, ein Wolfsrudel hinter sich gehört zu haben, hätten wir vermutlich abgebrochen und wären zurück gegangen. Von Bolshiye Koty konnten wir mit der Fähre zurück nach Listwjanka fahren.

[Kleiner Exkurs zum Thema Bären, Wölfe und Evas Angst vor Tierangriffen: wir haben ein Pärchen getroffen, das einige Tage nach uns in den Stolby Nationalpark in Krasnojarsk wollte, und der war wegen einem Bärenangriff GESPERRT! Also …!]

Ansonsten haben wir nicht viel gemacht, wir haben’s uns gut gehen lassen, gut gegessen, recht unspektakulär das WM-Finale verfolgt, ein schlechtes aber teures Museum besucht, Roman war im See schwimmen (ein Highlight!) und wir haben den See in vollen Zügen genossen.

Lake Baikal, wir werden dich vermissen!
11.07.2018 – 17.07.2018
 

10 Gedanken zu „Baikal „Sea““

  1. Hallo Wanderer!! Ihr seid ja ganz schön mutig unterwegs, bin echt froh, dass ihr den Hurricane überlebt habt 😉
    Und übrigens: DER Baikalfisch Omul darf seit 2017 nicht mehr gefischt werden, damit er nicht ausstirbt – sagt Wiki
    Lasst es euch weiter gut gehen!!

    1. Hmmm… Auf Wikipedia finde ich nichts aber sonst hab ich jetzt einige Artikel gelesen. In der Region ist die Info wohl noch nicht angekommen … „Er stellt einen wichtigen Speisefisch für die Region dar und bildet vor allem für die ländliche Bevölkerung oft die Lebensgrundlage. “
      Auf jeden Fall ernähren sich die Leute dort Großteils davon und es gibt ihn (meist geräuchert) an jeder Straßenecke zu kaufen…

  2. Des weard scho stimmen!
    Mein Wiki sagt: Wegen seiner niedrigen Wassertemperaturen ist der See nur an wenigen flachen Stellen badetauglich.

  3. …aber flach hat’s eh ausgschaut 😉

    und noch ein Wiki Zitat:
    Der Omul, eine Maränenart, und die Golomjanki, die am tiefsten vorkommenden Süßwasserfische der Erde, kommen ebenfalls hier vor. Möglich wird dies unter anderem auch durch die niedrige Wassertemperatur des Sees, die an der Oberfläche im Jahresmittel nur etwa 7 °C beträgt. In kaltem Wasser kann mehr Sauerstoff gelöst werden. Die Temperatur des Wassers erhöhte sich allerdings zwischen 1977 und 2017 um 2 Grad. Wegen der Halbierung des Bestandes des Omul wurde dessen Fang im Oktober 2017 verboten.[7]

  4. Sehr schöne Bilder, sehr coole Geschichten! Da glaubt man fast man ist dabei 🙂 Offen bleibt nur die Frage, ob da jetzt Züge im See sind oder nicht 😉

    1. Anscheinend sollen ja wirklich ein paar Waggons und Loks beim
      Versuch üben den zugefrohren See zu fahren, untergegangen sein …

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