Machu Picchu & The Sacred Valley

Es gibt 100 unterschiedliche touristische und unverhältnismäßig teure Arten den Machu Picchu zu besuchen. Das ganze Thema ging uns schon so auf die Nerven, dass wir kurz davor waren, die bekannteste Inka-Ruine der Welt auszulassen. Kann man das machen???

Ja, kann man, wir haben auch tatsächlich Reisende getroffen, die das, genau aus diesen Gründen, tun. Allerdings sind wir dafür schlussendlich viel zu neugierig. Wir haben dann beschlossen, uns das Weltwunder ganz gemütlich anzusehen. Die Ruinenstadt liegt am Ende des Heiligen Tals in der Nähe des Dorfs „Aguas Calientes“, welches nur zu Fuß (mehrtägige Wanderung) oder mit dem Zug zu erreichen ist. Aufgrund der komplizierten Anreise entscheiden sich die meisten Touristen für eine geführte Tour von Cusco aus, aber wir haben uns langsam durchs Sacred Valley „vorgearbeitet“.

Mit dem Collectivo gings zuerst ins Marktdorf Pisac, über dem wunderschöne Terrassen und Ruinen thronen. Wir genießen die schöne Landschaft und den wuseligen Sonntagsmarkt in vollen Zügen, was für ein nettes Örtchen – besonders in den frühen Morgenstunden und abends, wenn die zahlreichen Tagestouristen verschwunden sind.

Nach zwei Tagen fuhren wir tiefer ins Tal – wieder mit dem Sammeltaxi – weiter nach Ollantaytambo. Das kleine Städtchen erstrahlt in altem Inka-Charm. Die Straßen mir ihrem integrierten Abwassersystem und das Fundament der Häuser sind noch sehr gut erhalten. Uns gefällt der Mix aus Alt und Neu und wir trinken das ein- oder andere Happy-Hour-Bier mir Blick auf die Ruinen, die sich mitten in der Stadt befinden. Für die Besichtigung haben wir uns genau den richtigen Tag ausgesucht, denn wir hatten das „Glück“, die Ruinenstätte mit (gefühlt) SÄMTLICHEN pubertierenden peruanischen Schülern zu besuchen. Viele davon hatten ihr eigenes Soundsystem dabei, was dann auch noch für stimmungsvolle Hintergrundmusik sorgte …

In Ollantaytambo befindet sich der letzte Bahnhof vor Aguas Calientes und so müssen wir von hier aus den Zug durch den letzten Teil des wunderschönen Tals nehmen. Endlich wieder Zug fahren! Wir haben’s sehr vermisst. Diese Fahrt war wohl eine der schönsten, luxuriösesten aber auch eine der teuersten Zugreisen unseres Lebens.

Nach zwei Stunden kommen wir in Aqua Calientes, oder „Machu Picchu Pueblo“, wie es inzwischen gerne genannt wird, an. Das Ticket für die Ruinen haben wir vorab online gekauft. Für den Eintritt muss man ein bestimmten Zeitslot auswählen. Wir haben uns, entgegen jeder Empfehlung, für den letzten um 14:00 Uhr – und nicht den ersten Slot entschieden. Die Entscheidung scheint sich bereits beim Ticketkauf und dem Anstehen für den (teuersten) Bus (aller Zeiten) zu lohnen. Nach einer halben Stunde treten wir den letzten 20-Minuten-Abschnitt der Anreise bergauf zum Machu Picchu an.

Schließlich haben wir’s geschafft. Endlich sehen wir live, was wir schon auf unzähligen Bildern gesehen haben: die beeindruckende über 500 Jahre alte Inkastadt auf 2430m Seehöhe inmitten etlicher Berggipfel. WOW! Die Stadt mit ihrem ausgeklügelten Abwassersystem, den terrassenförmigen Anbauflächen, Wohnhäusern und Tempeln wurde früher von bis zu 1000 Personen bevölkert, deutlich weniger als sich heutzutage täglich den Weg durch die Anlage bahnen. Aber wir haben’s wieder mal geschafft den Menschenmassen aus dem Weg zu gehen und hatten auch großes Glück mit dem Wetter. Ein wunderschönes Erlebnis!

Nach einer Nacht in Aguas Calientes geht es weiter. Mit Zug, Collectivo und Bus bestreiten wir unsere 30h Weiterreise in ein neues Land!!! Ja, wir fahren direkt nach Copacabana, BOLIVIEN!!!

Ein kleines „Valley – Fazit“:

Das Tal selbst ist unglaublich. Absolute Reiseempfehlung! Es gibt viel zu tun und auch für uns noch unzählige weitere Inka Ruinen zu besichtigen – vielleicht das nächste Mal 😉 Obwohl das Tal leicht zugänglich zwischen den beiden größten Toursitenattraktionen Perus liegt, ist es relativ wenig besucht, da viele Reisende keine Zeit für Stopps im Valley haben.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis beim Machu Picchu selbst stimmt definitiv nicht. Für Zug, Eintritt, Bus und eine Nacht in Aguas Calientes haben wir 380€ für zwei Personen ausgegeben – und das, obwohl wir in der billigsten Unterkunft der Stadt untergekommen sind und fast 50% Rabatt auf das Zugticket bekommen haben.

 

19.09.2019 – 26.09.2019

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