Тюмень

Weiter gehts mit dem Zug über den Ural in die erste sibirische Stadt: Tjumen. Die 20h im Zug (diesmal im 4er Abteil, also 2. Klasse) vertreiben wir uns mit Kartenspielen, Lesen, Essen und Schlafen. Wir glauben (im Moment noch) alles richtig russisch zu machen und trinken fröhlich Bier aus Plastikflaschen und -bechern.

Eine kurze Fahrt mit dem Bus und wir stehen vor den Haus, in dem angeblich unsere Unterkunft sein soll. Wir wussten, dass wir keine 5* gebucht hatten, aber das?! Wir finden keinen Eingang und bitten eine Frau im Innenhof um Hilfe, sie kann kein Englisch aber beginnt lauthals nach Ihrem Mann zu schreien der uns zur Hilfe eilt. Ohne ihn würden wir vermutlich immer noch wie angewurzelt vor dem Haus stehen und nicht wissen wohin. Nach kurzer Recherche auf seinem Handy war klar, das ist das richtige Haus. Er hat in unserem Hostel angerufen und uns schließlich bis in die 4te Etage des Hauses an die Rezeption unserer Unterkunft gebracht und uns der freundlichen Dame, die ebenfalls kein Wort Englisch sprach, übergeben. HELD DES TAGES! Von Innnen war die Unterkunft dann viel besser als erwartet …

Obwohl es schon recht spät war mussten wir nochmal raus, uns bewegen, frische Luft schnappen. Wir sind im Studentenviertel gelandet und schließlich in der Moonshine Bar. Was für ein Abend … anscheinend verschlägt es kaum Touristen nach Tjumen und schon gar nicht in diese Bar. Schnell standen wir im Mittelpunkt. Xenia, die einzige Russin im Lokal, die Englisch sprach, musste zwischen uns und der restlichen Meute übersetzen. Zwei Jungs haben Geburtstag gefeiert und Roman ständig in die Nachbarbar zum Shot-trinken verschleppt. Macht man angeblich so. Wir wurden zum Essen und Trinken eingeladen und verwöhnt, laut Xenia möchten alle, dass wir einen möglichst schönen Abend und guten Eindruck haben (wenn die wüssten, dass ein einfaches Bier auch gereicht hatte 😉 ). Und den hatten wir! Unser erster richtiger Kontakt mit Russen – wenn, dann richtig 😉 Bis uns Xenia schließlich ein Taxi gerufen hat, das uns sicher „Heim“ gebracht hat.

Unsere Meinung über Russen verändert sich langsam. Sie machen oft einen mürrischen ersten Eindruck, woran auch die harte Sprache ihren Beitrag leisten wird … ABER bei näherem Hinsehen sind, zumindest die Meisten, extrem offen, freundlich und bemüht. Roman kennt natürlich die passende Simpsons Anektote dazu: https://www.youtube.com/watch?v=Nd4jdwLkc84

UND wir haben wieder was gelernt: DAS TRINKEN IM ZUG IST VERBOTEN!!! What?? Wir konnten es kaum glauben … und plötzlich macht alles Sinn … die Plastikflsche unter dem Sitz, der neutrale Plastikbecher am Tisch, das extrem zaghafte zuprosten der Mitreisenden (wenn wir durch den ganzen Wagon „Nastrovje!“ schreien) … das geheimnistuerische Verhalten der Zugbegleiterin als Eva ganz stolz auf Russissch zwei Bier bei ihr bestellt hat (!!!wie peinlich!!!), die sie uns dann auch tatsächlich nach einiger Zeit, in einem Plastiksack versteckt, direkt ins Abteil gebracht hat. Oh Mann … das wäre vlt. mal eine praktische Info, die man in den Reiseführer schreiben könnte!

In den folgenden zwei Tagen haben wir uns die wenigen Sehenswürdigkeiten Tjumens angesehen und viel Zeit an der Promenade verbracht. Außerdem haben wir uns durch alle von Xenia empfohlenen Hipster Bars gegessen und getrunken 🙂

Und ab geht’s, weiter nach Omsk …
30.06.2018 – 03.07.2018

10 Gedanken zu „Тюмень“

  1. So cool – als wär man mittendrin! Euer Bericht und die Bilder sind echt der Hammer.
    Alle medienjägers freuts, dass es euch so gut geht – weiter so!

  2. Es freut uns sehr, dass ihr so oft schreibt und Fotos schickt und es euch gut geht!! Wir haben heute den vorletzten Tag in Uganda :(.Morgen geht’s dann zum Flughafen. Hier würde es euch sicher auch gefallen – viel wunderschöne natur, wilde tiere, freundliche leute. Das“nile bear“ kostet € 1,20 :).
    Beware of you and a safe Journey
    Bu mu & pa

  3. Also ich wär jetzt fast vom Stuhl gefallen vor lauter Lachen: Ihr 2 in dieser Bar, das kann ich mir bildlich vorstellen :-D! Da wär ich zu gern dabei gewesen! Und das Roman eine passenende Simpsonsfolge kennt, war eh klar.
    Mit dem Bier hat M1 bestimmt recht, lasst euch bloß nicht erwischen. Würden euch ja überall aus dem Knast holen, aber bitte sucht euch – wenn möglich – ein anderes Land aus 😉
    Dickes Bussi an euch 2

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